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Dr. med. Heinrich Moser ist verstorben

* 17. 12. 1933 | + 07.12. 2018



(fa) Zehn Tage vor seinem 85. Geburtstag hat uns die traurige Nachricht erreicht: Dr. Heinrich Moser hat uns völlig unerwartet für immer verlassen.

Sein Tod erfüllt uns mit großer Trauer. Der TV Passau sowie die Leichtathletik Gemeinschaft Passau verlieren ein langjähriges Mitglied, welches dem Verein in 72 Jahren die Treue gehalten hat. Verlässlich, bescheiden und immer ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen, so kannten wir unseren Heini.

Als hoch geschätztes Mitglied des Ältestenrates und des Förderkreises Jugend, stand er dem TV Passau jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Lange Jahre fungierte er auch als Arzt bei der Herzsportgruppe.

Auf sportlicher Ebene hatte er seine Heimat bei den Leichtathleten. Seine ersten Sporen sammelte er, bedingt durch sein Studium, bei 1860 München. Mittelstrecke war sein Metier - Speziell die zwei Stadionrunden, die 800m-Strecke. Das Jahr 1955 signalisierte seinen Leistungshöhepunkt. Hier konnte er den begehrten "Hans Braun Preis" über 800m erringen.

Seine Bestzeit über diese Strecke fixierte er bei 1:51,9 Minuten. Dabei gibt es zu bedenken, dass dies immer noch der Zeitraum war, in dem es keine leistungsfördernden Kunstoffbahnen gab. Diese Bestzeit blieb fast 25Jahre auch niederbayerischer Rekord.

Im Jahr 1955 wurde er zudem Studentenweltmeister mit der Deutschen Mannschaft in der "Akademischen Staffel". 1954 und 1955 war er auf der 400m-Strecke deutscher Hochschulmeister mit einer Bestzeit von 49,7 Sekunden.

1960 kam er als Arzt nach Passau. Zunächst praktizierte er in der Hellge-Klinik und ab 1961 im Städt. Krankenhaus. 1969 eröffnete er in der Ilzstadt eine eigene Praxis. In der Jahnstraße setze er sich selbst sein Denkmal: Wohnhaus, direkt angrenzend an die Liegenschaft des TV Passau und versehen mit direktem Zugang zur Laufbahn. Bei diesen Voraussetzungen war es dann auch nicht verwunderlich, dass er den Weg von seiner Wohnung zur Praxis, fast 50 Jahre zu Fuß zurücklegte.

Von 1968 bis 1972 gehörte er dem Stadtrat an.

Privat war auch Schafkopf noch ein Thema. Die "Dienstag-Runde" setzte sich aus ehemaligen Leichtathleten zusammen. Einer von ihnen berichtete, dass er ihm noch in der letzten Woche vor seinem Tod "Kontra" gegeben hatte.

Hier und heute gilt es nun Abschied zu nehmen, von einem Mediziner, der sich keinen Ruhestand gönnte und buchstäblich bis zu seinem Lebensende der Allgemeinheit zur Verfügung stand.

Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen, mit dem Trost, dass sie in ihrem Schmerz und ihrer Trauer nicht alleine sind.

Wir werden unserem Heini stets ein dankbares und ehrendes Gedenken bewahren.